„Wer aus Unerträglichem kommt und die „Dämonen hinter sich“ spürt, braucht achtsame und individuell adaptierte Unterstützung“

Michaela Huber, psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin und Ausbilderin in Traumabehandlung, 1. Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Trauma und Dissoziation (DGTD)

UNSERE ANGEBOTE

Weiterbildung Traumapädagogik und Traumazentrierte Fachberatung
Vorträge
Seminare und Fortbildungen
Inhouse Schulung
Supervision - Praxisbegleitung
Traumazentriertes Fachgremium

In der Psychotraumatologie wird Trauma in verschiedenen Arten unterschieden:

Schocktrauma

Ein Schocktrauma ist eine seelische Verletzung die in zwei Typen unterschieden wird:

Typ I:

Monotrauma ist ein einzelnes überwältigendes Ereignis, das „hilflos“ macht und keine Möglichkeit bietet mit der Situation umzugehen oder sie zu beeinflussen. Z.B.: Autounfall, Unfall, Naturkatastrophe, Tot eines Angehörigen, medizinische Eingriffe, Überfall, Vergewaltigung, etc.

Typ II:

  1. Multitrauma sind mehrere voneinander unabhängige Traumatisierungen
  2. Sequenzielles Trauma heißt, dass die Traumatisierung über einen bestimmten Zeitraum kontinuierlich passierte wie zum Beispiel bei Vernachlässigung, Gewalt und sexuellem Missbrauch in der Familie, Krieg, strukturelle Gewalt, etc.

Dies sind Traumatisierungen in der Kindheit und im Jugendalter durch Bezugspersonen/Angehörige. Diese Traumata haben oft weitreichende Folgen für die Entwicklung der Persönlichkeit und Fähigkeiten der betroffenen Person bis ins Erwachsenenalter. Bei dieser Art von Traumatisierung wird das Bindungsverhalten der Kinder sehr früh dysfunktional beeinflusst und wirkt sich somit negativ auf die Entwicklung und die Fähigkeit zur Emotionsregulation aus. In der Adoleszenz und im Erwachsenenalter können bei früh traumatisierten und lebensgeschichtlich belasteten Menschen eine Reihe von psychiatrischen Erkrankungen auftreten, etwa Persönlichkeits(-entwicklungs)störungen (u.a.  Borderline), Suchterkrankungen, dissoziative, affektive, somatoforme und sexuelle Störungen, sowie kardiovaskuläre, metabolische und Immunerkrankungen (siehe auch Laurence Heller und Aline Lapierre: Entwicklungstrauma heilen, Kösel-Verlag, München 2013)

Darunter werden traumatische Erfahrungen verstanden, die generationsübergreifend „vererbt“ werden. Hier ist die Person/das Kind nicht direkt vom ursprünglichen traumatischen Ereignis betroffen, die Symptome und Auswirkungen auf die Entwicklung sind jedoch sehr ähnlich. Beispiele sind die Nachkriegsgeneration, aus Familien mit intensiven Gewaltthematiken oder auch Kinder von Eltern mit Kriegs-, Folter- und/oder Fluchterfahrungen, wo deutliche Symtomatiken einer Traumatisierung vorhanden sind. Transgenerationale Weitergabe traumatischer Erfahrungen bedeutet somit, dass Kinder in die Verarbeitung von elterlichen Traumata und Belastungen unbewusst mit einbezogen werden.

Das Konzept der „Traumaweitergabe“ von einer Generation zur nächsten entstand als Kinder von Holocaust-Überlebenden in den Blick von PsychotherapeutInnen und PsychologInnen gerieten. Dabei wurde eine hohe Übereinstimmung der psychischen Belastungen beobachtet, unter denen Nachkommen von Holocaust-Überlebenden leiden und die den bereits vorher festgestellten Symptomen der Eltern und Großeltern ähneln. Die unverarbeiteten Erfahrungen der älteren Generationen wirkten also in den nächsten Generationen weiter und verursachten sowohl psychische als auch somatische Beschwerden. Ähnlich verhält es sich mit Kindern von durch Krieg, Flucht, Folter und Gewaltexzessen und Übergriffen traumatisierten Eltern (von Fremden als auch von Bindungspersonen).

Bei einer sekundären Traumatisierung ist man nicht direkt von dem traumatischen Ereignis betroffen, sondern wurde Zeuge von diesem bzw. ist Helfer*in oder Angehörige(r) von traumatisierten Menschen. Diese Personen zeigen dann oft Symptome die denen der primär traumatisierten Person ähneln. Betroffen können sein z.B. Betreuungspersonen von traumatisierten Menschen, Ärzt*innen, Rettungshelfer*innen, Polizist*innen, Feuerwehrleute, Therapeut*innen, Angehörige, aber auch zufällige Zeugen. „Trauma ist ansteckend“ sagt Michaela Huber (eine der wichtigsten deutschsprachigen wichtigsten Vertreter*innen der Psychotraumatologie mit Schwerpunkt Dissoziative Persönlichkeitsstörungen) und das gilt auch für Betreuungspersonen. Aus diesem Grund ist es wichtig gut auf sich selbst Acht zu geben und einen guten Umgang mit sich selbst zu pflegen.

Anmerkung: Wir bieten Ihnen auch die Möglichkeit, eine individuell für Ihre Bedürfnisse und Zielgruppe gestaltete Fortbildung zu planen. Nach Evaluierung Ihrer Wünsche wird gemeinsam mit Ihnen ein für Sie passendes Programm erarbeitet.  Falls Sie Fragen haben, oder Interesse an einer Inhouse Schulung besteht, zögern Sie bitte nicht und setzen sich über das Kontaktformular mit uns in Verbindung

Auf Grund der jahrelangen Praxiserfahrung unserer Mitarbeiter*innen und Vortragenden als Pädagog*innen, Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen oder Fachärzt*innen in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, in Einrichtungen des OÖ Chancengleichheitsgesetzes, des Gesundheitswesens, Kliniken und in eigener Praxis, bzw. der mehrjährigen Lehrtätigkeiten im sozialen, medizinischen und psychologischen Bereich können wir Ihnen, Ihrem Team, Ihrer Organisation, Ihrem Verein oder Ihrer Einrichtung eine, aus einem multiprofessionellen Team bestehende Unterstützung anbieten, die individuell auf Sie abgestimmt ist.